Im Naturpark Sierra de las Nieves, einem Gebiet östlich der Stadt Ronda (Malaga), stehen weißliche Gebirgszüge und Kalkstein mit abrupten Formationen im Kontrast zu rötlichen Bergen.

Bergsteiger in diesem Park haben einen Termin mit Pico Torrecilla auf 1.919 Metern Höhe, während Höhlenliebhaber natürliche Abgründe und Brunnen wie das GESM mit 1.101 Metern Tiefe bevorzugen. Sowohl an der Oberfläche als auch in der unterirdischen Welt gibt es launische Karstformationen, die durch die Erosion und den anschließenden Niederschlag der Kalksteine verursacht wurden. In den unteren Lagen färben Peridotite die Landschaft rot. Sie sind Gesteine, die viel undurchlässiger als Kalkstein sind und eine spezielle Zusammensetzung aufweisen, die das Auftreten interessanter Pflanzenarten begünstigt.

Der Name des Parks zeigt das Vorhandensein von Schnee auf seinen hohen Gipfeln, der das ganze Jahr über "gepflegt" wurde. Die Einheimischen "sammelten" den Schnnee auf den Schneefeldern und nutzten die Nächte, in denen sie es mit Maultieren in die Täler brachten, um es in den Städten zu verteilen.

Eine weitere Attraktion der Berge sind die Tannenwälder, die in ihrem Inneren überleben. Diese mediterrane Tanne befindet sich in den kalten und feuchten Schatten; ein botanisches Relikt aus der Eiszeit der Halbinsel. Heute kommt sie nur noch in dieser Bergkette vor, in der Sierra de Grazalema und in Los Reales de Sierra Bermeja. Die Anzahl der Stämme in der Sierra de las Nieves ist aber am größten. Einige dieser Bäume sind etwa 500 Jahre alt, wie der Escalereta , die zum Naturdenkmal erklärt wurde. Absteigend in der Höhe stechen die Steineichen und Korkeichen der Berge Istán und Monda hervor oder einige Flecken von Johannisbrot- und Kastanienbäumen in denen von Tolox und Parauta. Eine unterhaltsame Möglichkeit, all diese Waldvielfalt kennenzulernen, ist eine der Mountainbike-Routen wie die in Monda-Istán.

Der Naturpark schützt unter den Säugetieren die Bergziege, die auf höchstem Niveau leicht zu beobachten ist. Andere interessante Arten sind die Rehe und der Otter, die in ihren Flüssen vorkommen. Unter den Vögeln gibt es viele große Greifvögel wie den Steinadler, den Habichtsadler und der Uhu. Auch die der Wälder, wie der Habicht und der Falke.

Dieser Raum wurde von vielen Kulturen bewohnt, aber zweifellos waren es die Muslime, die das historische Erbe der Region in größerem Maße geprägt haben. Ein Beispiel dafür sind die Burgen und Mauern in Monda, El Burgo, Istán oder Tolox. Der arabische Einfluss ist auch in seiner Gastronomie mit dem Mehlbrei mit Honig, dem Mandelkäse oder der Suppe der sieben Zweige präsent. Ein weiterer empfohlener Besuch in dieser Gegend ist die Stadt Ronda, die für ihre Schlucht und die älteste Stierkampfarena des Landes bekannt ist.